SEPA Direct Debit (SDD) wurde 2009 als eine der wichtigsten Säulen des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums eingeführt und ist ein vom Europäischen Zahlungsverkehrsausschuss (European Payments Council) entwickeltes Zahlungsverfahren, das grenzüberschreitende Lastschriften in Europa über einen Binnenmarkt für Euro-Zahlungen so einfach und kostengünstig wie Inlandslastschriften machen soll.
SDD ist eine Pull-basierte Zahlungsmethode, d. h. Händler veranlassen mehrere Zahlungen, wenn sie ein Mandat von ihren Kunden erhalten. Die Zahlungen erfolgen von Bank zu Bank, so dass keine Kartennetze beteiligt sind und die gesamte Kommunikation direkt zwischen den Banken stattfindet. Dadurch sind SDD-Zahlungen für Unternehmen schneller und kostengünstiger als kartenbasierte Alternativen.
Die Vorteile für europäische Unternehmen
Das in allen 34 Ländern der Europäischen Freihandelszone (EFTA) eingeführte SEPA-Lastschriftverfahren unterstützt Unternehmen in verschiedenen Anwendungsfällen, z. B. bei der Einziehung regelmäßiger Zahlungen, bei variablen Unternehmenszahlungen und bei Abonnements. Obwohl die EU ein separates Zahlungsverfahren geschaffen hat, das als SEPA Direct Debit B2B bekannt ist, verwenden die meisten Unternehmen das Standard-SEPA-Lastschriftverfahren (SEPA DD Core), auch wenn sie andere Unternehmen belasten.
"SDD bedeutet, dass die Unternehmen sicher sein können, dass ihre Kunden pünktlich zahlen.
Mit SDD können die Unternehmen sicher sein, dass ihre Kunden pünktlich zahlen, wodurch sich der Verwaltungsaufwand für die Einforderung von Zahlungen verringert. Studien zeigen, dass die Kunden auch die Bequemlichkeit einer "einmaligen" Zahlungsmethode bevorzugen. Mit SDD können Unternehmen, die Rechnungen ausstellen, Zahlungen einziehen, wann sie wollen, und den eingezogenen Betrag variieren - Faktoren, die den Cashflow verbessern und den Verwaltungsaufwand verringern.
Schließlich trägt die SEPA-Lastschrift dazu bei, die Zahlung für die Kunden zu vereinfachen, indem sie eine einmalige Einrichtung und die Möglichkeit bietet, die Kosten zu verteilen und auf Rechnung zu zahlen (weitere Informationen finden Sie in diesem SEPA-Lastschrift-Leitfaden).
Deutschland und Österreich: eine bevorzugte Zahlungsweise
SDD hat sich als besonders populär in Märkten erwiesen, die in der Vergangenheit eine geringe Verbreitung von Firmenkarten hatten, wie z. B. Deutschland, wo SDD 44 % aller SEPA-Transaktionen oder rund 11,6 Milliarden Transaktionen mit einem Wert von 3,2 Billionen Euro ausmacht. Im Jahr 2020 stiegen die SDD-Zahlungen in Deutschland um 3,7 % und machten nach Angaben der Bundesbank und der EZB 44 % aller Unternehmenstransaktionen in Deutschland aus. Daten des European Payments Council deuten außerdem darauf hin, dass Lastschriftzahlungen im Unternehmenszahlungsverkehr in Deutschland doppelt so beliebt sind wie Überweisungen (CT) über das SEPA-System oder Kartenzahlungen. Weniger als 1 % der Lastschriften in Deutschland waren Nicht-SEPA-Lastschriften. Auch bei den Zahlungseingängen aus dem Ausland waren Lastschriften beliebter als Überweisungen: 363 Millionen Lastschriften standen 263 Millionen Überweisungen gegenüber.
Jenseits der Grenze, in Österreich, finden wir eine ähnlich enthusiastische Annahme von SDD im Unternehmenssektor. Die jüngsten Daten der EZB zeigen, dass die österreichischen SDD-Zahlungen mit 5,4 % schneller wachsen als der europäische Durchschnitt, wobei ihr Wert bis 2020 um mehr als 11 % zunehmen wird. Kartenzahlungen (1,1 Milliarden Transaktionen) dominieren in Österreich, aber Lastschriften holen gegenüber Überweisungen auf: 462,8 Millionen Lastschriftaufträge österreichischer Unternehmen stehen 618,9 Millionen Überweisungen gegenüber. Bei den Zahlungseingängen übertrafen die Lastschriften (112,7 Millionen) die Überweisungen (52 Millionen) um das Zweifache.
Die Schweiz - ein Sonderfall
Obwohl die Schweiz an der Angleichung ihrer Zahlungssysteme an das übrige Europa arbeitet, unterscheidet sich ihr Zahlungsumfeld nach wie vor von dem anderer europäischer Märkte, und das Lastschriftverfahren ist nur zwischen Unternehmen verfügbar, die grenzüberschreitend in Euro abrechnen, was angesichts der Tatsache, dass die Schweiz den Franken beibehält, zu erwarten wäre. Es gibt auch ein separates, für die Schweiz spezifisches Lastschriftmandatssystem für Verbraucher, genannt e-Bill. Die Verbreitung von SDD-Zahlungen ist dementsprechend viel geringer, obwohl Daten der Schweizerischen Nationalbank aus dem Jahr 2020 zeigen, dass knapp jeder fünfte Unternehmenszahlungsverkehr per Lastschrift abgewickelt wurde, wobei die überwiegende Mehrheit (70 %) per Überweisung und der Rest per Scheck oder Barzahlung abgewickelt wurde.
Im Zuge der weiteren Konvergenz der nationalen Zahlungssysteme in Europa sollten Unternehmen auf dem gesamten Kontinent die Vorteile des geringeren Verwaltungsaufwands und der niedrigeren Kosten sowie des verbesserten Cashflows und der Bequemlichkeit nutzen, die der SDD bietet. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die mit Deutschland und Österreich Handel treiben. Diese Länder machen zusammen fast 5 % der weltweiten Wirtschaftsleistung aus und sind wichtige Säulen der europäischen Wirtschaft, insbesondere in Sektoren wie der verarbeitenden Industrie, der Telekommunikation und der Online-Industrie.
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